Erklärung zu meteorologischen Begriffen
Relative Luftfeuchtigkeit
Trockene Luft kann bei einer bestimmten Temperatur nur eine ganz bestimmte maximale Menge an Wasserdampf aufnehmen.
Je höher die Temperatur, desto größer ist der mögliche Wassergehalt.
1 kg Luft von z.B. 25 ° C kann bei null Meter über Meer bis zur Sättigung ca. 20 g Wasser aufnehmen. Ist nun aber die absolute
Feuchtigkeit dieser Luft nur 10 g/kg, so ist nur 50 % der maximal möglichen Wassermenge vorhanden, d.h. die relative Feuchtigkeit
(rel.F) der Luft beträgt 50 %.
Die relative Feuchtigkeit sagt also aus, wie groß bei der im Moment betrachteten Lufttemperatur die vorhandene Dampfmenge im Verhältnis
zur maximal möglichen Menge (bei gleicher Temperatur) ist.
Taupunkt
Temperaturpunkt, der vom Zusammentreffen eines bestimmten Luftdrucks, einer bestimmten Temperatur und einer bestimmten Luftfeuchte
abhängig ist. An diesem Temperaturpunkt beginnt die Kondensation der Luftfeuchte, die sog. Betauung, die Luftfeuchtigkeit kondensiert
aus und schlägt sich als Flüssigkeit nieder.
Oder anders: der Taupunkt ist jene Temperatur, bei der die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist (100% relative Luftfeuchtigkeit).
So liegt der Taupunkt für Luft z. B. bei 20 °C und 17,4 g/m3 Wasserdampf. Liegt der Taupunkt für Wasserdampf unter 0 °C, so erfolgt
die Kondensation als Schnee oder Reif.
Der Taupunkt ist ein wichtiger Indikator für die Vorhersage für Dunst, Nebel oder Wolkenbildung (Wolkenuntergrenze). Liegen z.B. Taupunkt
und Lufttemperatur in den Abendstunden sehr nahe beieinander, ist die Wahrscheinlichkeit von Nebelbildung während der Nacht sehr hoch.
Ebenso ist es möglich, mit dem Taupunktwert die tiefsten Nachttemperaturen vorherzusagen. Vorausgesetzt es ziehen während der Nacht keine
neuen Wetterfronten auf, gibt der Taupunkt-Wert am Abend, die tiefste Temperatur der Nacht an.
Absolute Luftfeuchtigkeit
Unter absoluter Feuchtigkeit x versteht man diejenige Wassermenge in kg, die pro kg trockener Luft vorhanden ist. Um mit handlicheren Zahlen arbeiten zu können, wird die absolute Feuchtigkeit in Tabellen und Diagrammen allerdings in g angegeben (x = g/kg).
Windchill-Temperatur Effekt (empfundene oder gefühlte Temperatur)
Eine fiktive Temperatur, die vom Menschen unter bestimmten Bedingungen statt der gemessenen Temperatur empfunden und häufig für die
Beschreibung niedriger Temperaturen herangezogen wird. Als Bedingungen hierfür sind eine Temperatur unter 33 °C und eine Windgeschwindigkeit
über 6,4 km/h definiert. Windchill entspricht dem Abkühlungseffekt einer unbekleideten Haut bei angenommenen konstanten 33 °C
Hauttemperatur.
Die ”Empfundene Temperatur” ist näherungsweise mit der sogenannten gefühlten Temperatur vergleichbar, die zusätzlich u. a. auch die Strahlungseinwirkung
der Sonne, die Lichtreflexion der Wolken und die Lichtwellenlänge berücksichtigt.
Index für persönliches Wohlbefinden = PMV (Predicted Mean Vote)
Hinter diesem Wert verbirgt sich unter < 5°C die gefühlte Temperatur.
Ab 5°C wird dieser Wert mit einem empirischen Verfahren unter Einbezug der Windgeschwindigkeit, der Temperatur und dem Taupunkt als Maß der Luftfeuchte ermittelt.
Im geschlossenen Raum entfällt die Windkomponente, hier erfolgt keine Berücksichtigung des Bedeckungsgrades an Wolken.
PMV-Index | Gefühlte Temp.(°C) bzw. empirischer Wert |
Physiologische Wirkung |
<-3 | <= -26 | extremer Kältestress |
-3 | -25...-16 | hoher Kältestress |
-2 | -15...-10 | mäßiger Kältestress |
-1 | -10...+ 4 | leichter Kältestress |
0 | + 5...+ 9 | keine Belastung |
+1 | +10..+15 | leichte Wärmebelastung |
+2 | +16..+25 | mäßige Wärmebelastung |
+3 | +26..+35 | hohe Wärmebelastung |
>+3 | >= +36 | extreme Wärmebelastung |
Luftdruck
Der von Wetterämtern und auf den Internetseiten angegebene Luftdruck ist immer
auf Meereshöhe bezogen. Diesen Wert nennt man relativen Luftdruck, da es
sich hierbei nicht um den tatsächlich am Ort gemessene Luftdruck handelt.
Der Grund ist die Abnahme des Drucks mit zunehmender Höhe. Schon
wenige Meter Höhenänderung bewirken einen abweichenden Luftdruck. Bei einer
Höhenänderung von ca. 8,5 Metern ändert sich der Luftdruck um 1 hPa (hekto
Pascal). Man würde also in einem Ort mit verschiedenen geographischen Höhen
(z.B. im Harz) diverse unterschiedliche (absolute) "Luftdrücke"
messen. Um statt eines "Luftdruckchaos" eine
Bezugsgrundlage zu bekommen wird deshalb überall mit dem relativen Luftdruck
(bezogen auf Meereshöhe = 0m) gearbeitet. Nur so kann man tatsächlich
wetterbedingte Luftdruckunterschiede zwischen mehreren verschiedenen
geographischen Orten richtig messen.
Unsere Wetterstation steht ü. NN(über Normalnull) auf 226 Metern. Der hier herrschende absolute Luftdruck ist um ca.
26,6 hPa niedriger als der relative. In Osterode-Dreilinden oder Freiheit wäre
die Abweichung ca. 33 hPa (ca. 280 m ü.NN), in LaPeKa (189 m ü.NN) z.B. wäre die
Abweichung ca. 22 hPa. Am Meer sind also demnach absoluter Luftdruck und relativer
Luftdruck immer gleich. Möchte jemand sein Heim-Barometer lieber den absoluten
Luftdruck anzeigen lassen, muss er einfach den für seine Region immer relativ
angegebenen Luftdruck der Wetterseiten, Wetterdienste oder Telefonansagen neu
berechnen nämlich rel. Luftdruck minus (Höhe/8,5) = absoluter Luftdruck.
Beaufort (Windstärke)
Windstärken werden in Beaufort (Bft) sprich: "Bohfohr" angegeben. Hier eine Tabelle mit den 12 Windstärkenstufen:
Beaufort (Windstärke) |
Windgeschwindigkeit | Bezeichnung |
0 | 0 - 0,7 km/h | Windstille |
1 | 0,8 - 5,4 km/h | leiser Zug |
2 | 5,5 - 11,9 km/h | leichte Brise |
3 | 12,0 - 19,4 km/h | schwache Brise |
4 | 19,5 - 28,5 km/h | mäßige Brise |
5 | 28,6 - 38,7 km/h | frische Brise |
6 | 38,8 - 49,8 km/h | starker Wind |
7 | 49,9 - 61,7 km/h | steifer Wind |
8 | 61,8 - 74,6 km/h | stürmischer Wind |
9 | 74,7 - 88,9 km/h | Sturm |
10 | 89,0 - 102,4 km/h | schwerer Sturm |
11 | 102,5 - 117,4 km/h | orkanartiger Sturm |
12 | > 117,4 km/h | Orkan |
